Lukas Mauser
Ben hat eine geniale Idee. Er glaubt fest daran, dass diese Idee wirklich Potential hat und sogar international erfolgreich werden kann. Also beschließt er, ein Unternehmen zu gründen.
Er investiert Monate in die Ausarbeitung eines Konzepts, fertigt zahlreiche Prototypen und verteilt seine Produkte an Freunde und Bekannte. Er bekommt viel positives Feedback und wird dadurch noch weiter in seinem Vorhaben bestärkt.
Der nächste Schritt: eine eigene Website. So kann er sein Unternehmen weltweit bekannt machen und die eigenen Produkte online verkaufen. Er hat auch schon eine Vorstellung darüber, wie die Website aussehen soll. Er weiß, wofür er mit seinem Unternehmen stehen möchte und wie seine Werte kommuniziert werden sollen.
Er will sich natürlich von den anderen abheben, denn seine Idee gibt es so noch nicht. Die Website sollte also möglichst individuell sein. Außerdem sind seine Produkte von hochwertiger Qualität und das soll sich auch auf der Website widerspiegeln. Weil sich Ben aber nicht mit Webseiten auskennt, holt er sich ein paar Angebote ein.
Dann die Ernüchterung. Damit hatte er nicht gerechnet. Agenturen halten ihm fünfstellige Summen vor die Nase. Die Preise für Onlineshops übersteigen sein Budget um ein Vielfaches. Das kann er sich auf keinen Fall leisten.
Ben ist frustriert.
Eine professionelle Website kann sehr viel Geld kosten. Was ist dabei so teuer?
Der Entwicklungsprozess einer professionellen Website ist komplex. In großen Agenturen arbeiten teils ganze Teams für mehrere Wochen oder sogar Monate daran. Spezialisten aus den unterschiedlichsten Gebieten kommen zum Einsatz:
Fotograf, der Bilder und Videos erstellt und bearbeitet
Werbetexter - Texte sind nicht zu unterschätzen! Sie tragen massiv zum Erfolg einer Unternehmenswebsite bei. Große Marken investieren teilweise sechsstellige Summen nur in die Erstellung von Werbetexten.
Projektmanager für die Koordination des Teams
Webdesigner, der das Konzept und Design für die Website und all ihre Komponenten aufstellt
Entwickler, der die Website professionell umsetzt
Rechtsanwalt, der Datenschutzerklärung, Impressum, AGBs und Widerrufsbelehrung erstellt
Marketer, der die Seite bekannt macht
Das alles ist natürlich mit viel Arbeit verbunden und kostet demnach auch entsprechend Zeit und Geld.
Die Investition kann sich aber auszahlen. Eine Website ist schließlich ein Vertriebskanal, der für wiederkehrende Umsätze sorgt. Wenn du dich fragst, wie viel man maximal für eine Website ausgeben sollte, dann wäge auf jeden Fall die Kosten gegenüber dem potentiellen Umsatz ab.
Zurück zu Ben. Für ihn ist die Investition in eine individuelle Website von einer großen Agentur im Moment einfach nicht zu stemmen. Er ist schließlich noch in der Startphase und braucht sein Budget auch noch für die Herstellung seiner Produkte. Was kann er tun?
Es gibt heute Mittel und Wege, eine Website kostenlos ins Internet zu bekommen.
Bilder kann man selbst knipsen und mit kostenlosen Programmen zur Bildbearbeitung anpassen. Texte kann man selber schreiben. Es gibt Vorlagen für Webdesigns. Es gibt Datenschutzgeneratoren und es gibt auch Baukastensysteme um die Website zu erstellen. Das alles ist möglich und führt über kurz oder lang auch irgendwie zu einem Internetauftritt.
Wer sich für diesen Weg entscheidet sollte sich allerdings bewusst sein, dass das ganze sehr viel Zeit und Nerven in Anspruch nehmen kann und auch zwangsläufig zu Lasten der Qualität geht.
Fotografen, Werbetexter, Designer, Entwickler und Co. beschäftigen sich nicht umsonst Jahre lang nur mit ihrem einen Spezialgebiet. Es ist klar, dass ein Laie die gleichen Ergebnisse in allen Fachgebieten zusammen nicht in ein paar Wochen und auch nicht in ein paar Monaten reproduzieren kann.
In unserem Artikel “Website selbst erstellen - starte nicht planlos” gehen wir auf einige Fallstricke bei der Eigenentwicklung genauer ein und geben zudem ein paar allgemeine Tipps, die bei der Erstellung weiterhelfen.
Ben will aber möglichst schnell online gehen. Außerdem hat er keine Lust, sich mit all dem zu beschäftigen. Er will lieber an seinem Produkt tüfteln, anstatt seine Zeit mit dem Webdesign zu verbringen.
Es gibt noch einen Mittelweg...
Wir werden heute ständig mit den unterschiedlichsten Webseiten konfrontiert. Es ist selbstverständlich, dass wir uns bei unseren Plänen für den eigenen Internetauftritt an der Konkurrenz orientieren.
Schnell entsteht dabei aber die Vorstellung, dass auch unsere eigene Website von Beginn an den gleichen Umfang und die gleichen Features braucht, um mithalten zu können. Die Pläne für die Website blähen sich immer weiter auf und es werden immer mehr und mehr Komponenten dazu addiert. Kontaktformular, Bildergalerie, Newsletter, Onlineshop, Blog, Mehrsprachigkeit, Social Media Buttons, Nutzerportal, und und und....
Für ein Unternehmen, dass aber gerade am Anfang steht und nur ein geringes Budget zur Verfügung hat, ist das ein riskanter Plan.
Wenn du ein Café eröffnen möchtest, kaufst du dir dann gleich einen Industriemischer, mit dem Kuchenteig für 8.000 Torten am Tag produziert werden könnten? Wahrscheinlich nicht... Man startet mit einer Küchenmaschine. Wenn die Maschine irgendwann nicht mehr ausreichen sein sollte, kauft man sich eine größere.
Bei Webseiten ist dies nicht anders. Man weiß ja noch gar nicht, ob sich das eigene Unternehmen online überhaupt durchsetzen kann. Das Worst-Case-Szenario wäre doch, wenn die eigene Website am Anfang immer weiter aufgeblasen wird, nach monatelanger Entwicklung irgendwann veröffentlicht wird und dann exakt nichts passiert. Keine Besucher. Keine Kunden. Kein Umsatz. Verschwendete Kosten.
In der Softwareentwicklung hat sich das Konzept der agilen Produktentwicklung etabliert. Die Idee dabei ist, mit einem Projekt anfangs so schlank und schnell wie nur möglich an den Start zu gehen und es dann später inkrementell zu erweitern.
Zuerst die Dinge erledigen, die wirklich wichtig sind. Nach dem Paretoprinzip führt 20% der Arbeit zu 80% der Ergebnisse. Die restlichen 80% der Arbeit gehen dagegen für nur 20% der Ergebnisse drauf.
Damit Ben also doch noch zu einem individuellen und professionellen Internetauftritt kommt, muss er seine Vorstellungen von der eigenen Website etwas anpassen. Die Frage, die er sich jetzt stellen sollte ist: Was ist das absolute Minimum, das auf der Website nicht fehlen darf?
Es ist nicht leicht, die Pläne für den eigenen Internetauftritt konsequent zu kürzen. Es gibt in diesem Zusammenhang drei häufige Annahmen bzw. Ängste:
1. Sobald die Website online ist, wird sie von Besuchern überrannt
2. Die Besucher haben die höchsten Erwartungen an die Website
3. Besucher, die nicht das finden, wonach sie suchen, sind endgültig verloren
Zu Punkt 1: Ein Websitelaunch eines unbekannten Unternehmens braucht Zeit. Deine ersten Seitenbesucher sind in der Regel Freunde, Bekannte und bestehende Kunden. Selbst wenn du aktiv Werbung machst, dauert es vielleicht Monate oder Jahre, bis sich der Traffic konstant auf einem nennenswerten Niveau einstellt.
Zu Punkt 2: Besucher einer Website, erwarten erstmal nicht viel. Sie kennen die Seite ja noch gar nicht und sind im Gegenteil eher froh über jede Leistung, die sie in Anspruch nehmen können.
Zu Punkt 3: Aus Erfahrung wissen wir, dass die Besucher in der Regel mehr verzeihen, als man sich selbst. Wenn doch mal ein Seitenbesucher enttäuscht wird, bedeutet das außerdem nicht, dass er für immer als Kunde verloren ist. Fehlende Features bzw. Infos können später ergänzt werden. Wenn der Besucher dann das nächste Mal vorbeischaut, hat er den Zwischenfall bis dahin längst vergessen.
Also nochmal:
Ist ein Newsletter unbedingt notwendig, bevor noch nicht eine einzige Bestellung eingegangen ist? Hätte ich überhaupt die Zeit dazu, meinen eigenen Blog zu pflegen? Soll die Website von Anfang an in 3 verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen?
Und ganz wichtig: Kann ich diese Fragen überhaupt selbst beantworten? Erzähl uns von deinem Projekt, wir schicken dir kostenlos ein individuelles Konzept für dein Unternehmen.
Professionelle Webseiten sind der DIY-Variante in puncto Qualität überlegen. Die Preise dafür können aber bei kleineren Unternehmen für Frustration sorgen.
Es ist aber auch mit begrenztem Budget möglich, professionell durchzustarten. Dafür muss die eigene Website auf die wichtigsten Komponenten heruntergebrochen werden. Auf die 20%, die für 80% des Erfolges verantwortlich sind.
Solche schlanken Webseiten können dann schnell und vergleichsweise günstig entwickelt und auch frühzeitig praktisch getestet werden.
Erweiterungen lassen sich dann je nach Bedarf immer noch einbauen.
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Lukas Mauser